Menschen mit Migrationshintergrund und Umweltorganisationen wünschen sich mehr Austausch
WORKSHOP. Nachhaltige Lebensstile für alle Menschen in der Einwanderungsgesellschaft – wie geht das? Ein Workshop bei der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf hatte das Ziel, Antworten auf diese Frage zu finden. Mitglieder von Umwelt-, Kultur- und Migrantenorganisationen nahmen dabei drei verschiedene Wege zur Verbreitung nachhaltiger Lebensstile unter die Lupe: Persönliche Ansprache, Öffentlichkeitsarbeit von Nichtregierungsorganisationen und das Bildungssystem.
Kulturelle Vielfalt schätzen lernen
Erfolgreich kommunizieren in der Einwanderungsgesellschaft ist nicht einfach, aber leichter als man denkt. Die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung, Yesil Çember ökologisch. interkulturell gGmbH und die Verbraucherzentrale Düsseldorf stellten dazu ihre Erfahrungen aus der Praxis vor. Offenheit und Toleranz sind ausschlaggebende Faktoren. Außerdem waren sich alle TeilnehmerInnen einig, dass die kulturellen Unterschiede und die Vielfalt mehr Wertschätzung erhalten sollte. Ein gegenseitiges voneinander lernen birgt Chancen auf neue Erfahrungen, welche sich zum ausprobieren lohnen. Die Ansprache unterschiedlicher Kulturen zu trennen ist nicht immer notwendig, da sich die Grundbedürfnisse ähneln.
Wissenschaft und alltagspraktische Themen
Eine positive Bevölkerungsentwicklung ist nur durch Zuwanderung möglich, dies ist das Ergebnis von Szenarien zum demographischen Wandel in Deutschland. Deswegen wird die Einwanderung und die wissenschaftliche Begleitung des Phänomens in der Zukunft eine Rolle spielen. Mit konkreten Beispielen wie gesundheitlichen Folgen oder Kostenersparnis kann man zusätzliche Anreize für nachhaltiges Verhalten schaffen und einem breiten Publikum die Zusammenhänge begreifbar machen. Gute Gründe, alltagspraktische Maßnahmen und Vorteile in der Kommunikation zu nutzen. Eine weitere Herausforderung ist es, den Zusammenhang zwischen sozialem und ökologischem Verhalten auch innerhalb der globalen Wertschöpfungsketten von Konsumgütern deutlich zu machen. Dies kann besonders wirkungsvoll am Beispiel der Auswirkungen auf Klima und die Arbeitsbedingungen in der jeweiligen Heimat dargestellt werden.
Kooperationen fördern Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit heißt auch, neue Konzepte und Wege testen. Zurzeit sind nur wenige Menschen mit Migrationshintergrund in Umweltorganisationen aktiv und Migrantenselbstorganisationen und Umweltorganisationen kooperiert selten. Die TeilnehmerInnen nutzten die Gelegenheit des Workshops, sich zu vernetzen und Kooperationen auszuloten, um in der Zukunft gemeinsam etwas zu verändern.